Der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner zu Besuch in der Produktionsschule Neumühle
19.04.2018 - Pressestelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Breitscheid-Erdbach. „Europa in Hessen“ – unter diesem Motto hat der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner heute die Produktionsschule Neumühle besucht und sich vor Ort über deren Arbeit informiert. Die Schule wird mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und ist ein Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekt, das sich an benachteiligte junge Menschen mit besonderem Förderbedarf richtet. „Die Fördermittel des Europäischen Sozialfonds sind ein wichtiges Instrument zur Förderung von Beschäftigung und sozialer Eingliederung“, betonte der Arbeitsminister. „Europa, das klingt weit weg, aber Projekte wie die Produktionsschule Neumühle zeigen, dass vor Ort, in Hessen, mit diesen Mitteln sehr viel Positives für die Bürgerinnen und Bürger erreicht wird. Hierdurch wird Europa und sein Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger greifbar und erlebbar.“
Hessen stehen in der aktuellen Förderperiode 172 Mio. Euro aus dem ESF zur Verfügung. Weitere 172 Mio. Euro kommen aus nationalen Mitteln, insbesondere auch aus Landesmitteln, dazu. Ziele des ESF Hessen sind die Etablierung von lebenslangem Lernen, die Förderung sozialer Inklusion sowie die Bekämpfung von Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit und von Armut.
Bis Ende 2017 partizipierten 42.904 Personen an den Zuwendungen, 17.218 Frauen (40 %) und 25.686 Männer (60 %). 21.552 Teilnehmende und somit etwas mehr als die Hälfte waren jünger als 25 Jahre, der Anteil der Teilnehmenden über 54 Jahren lag bei 4 Prozent. Rund 46 Prozent der geförderten Personen hatten einen Migrationshintergrund. Bei 13.381 Teilnehmenden (31 %) handelte es sich um Arbeitslose, von denen 9.402 statistisch als Langzeitarbeitslose eingestuft waren.
An der Produktionsschule Neumühle können junge Menschen mit besonderem Förderbedarf die Berufsfelder Gastronomie, Farb- und Raumgestaltung sowie Holztechnik kennenlernen. Für Teilnehmende, die sich ihrer Berufswahl noch nicht sicher sind, werden Orientierungspraktika angeboten. Nach einem Praktikum können Teilnehmende auch noch in ein anderes Qualifizierungsmodul wechseln. Ein weiteres externes Praktikum wird nach Abschluss des weiterführenden Qualifizierungsmoduls als Vermittlungspraktikum angeboten. Der sozialpädagogischen Begleitung und Betreuung wird seitens des Antragstellers ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt.
Im Jahr 2017 nahmen insgesamt 23 Jugendliche an der Maßnahme teil, davon haben 15 die Maßnahme in 2017 beendet. Zehn Jugendliche konnten danach in eine betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung vermittelt werden, drei haben im Anschluss eine Arbeit aufgenommen.