Bericht vom Tag der offenen Tür am Samstag, den 24. November 2018
Zukunft zum Anfassen
Die Gewerblichen Schulen Dillenburg stellten am Tag der offenen Tür ihr Bildungsangebot vor.
Auf der Schwelle zum Berufsleben ist es für junge Menschen oftmals gar nicht so leicht, sich aus der Fülle der Bildungsangebote das Passende rauszusuchen. Am Tag der offenen Tür stellten die Gewerblichen Schulen Dillenburg den Besuchern ihr Bildungsangebot in sieben Berufsfeldern und zehn Schulformen vor und boten Unterstützung und Beratung bei der zukünftigen Berufswahl bzw. bei der Wahl der geeigneten Schulform.
Das Angebot der Gewerblichen Schulen umfasst, neben dem ausbildungsbegleitenden Berufsschulunterricht die Berufsorientierung u.a. in der Mittelstufenschule, die Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung und die neu an den Gewerblichen Schulen eingerichtete Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung (BÜA) sowie die Beschulung von Migranten im Sprachförderprogramm InteA. Darüber hinaus ist es möglich, durch den Besuch einer weiterführenden Schulform oder durch entsprechende Zusatzangebote einen höheren Schulabschluss zu erreichen, u.a. die Fachhochschulreife durch das Angebot LehrePlus. Der Weg zum Abitur führt also nicht zwangsläufig über das allgemeinbildende Schulwesen. Im Anschluss an eine abgeschlossene Berufsausbildung, bietet sich der Besuch der Fachoberschule oder einer Fachschule jeweils im technischen oder im sozialpädagogischen Bereich an. Der eigenen Karriere sind also keine Grenzen gesetzt. Bei einem derart breiten Bildungsangebot war die Zahl der unterschiedlichen Beratungsstände der einzelnen Schulformen in der Aula groß.
Das Programm des Tages der offenen Tür war außerordentlich breit gefächert. 45 Aktionen verteilten sich auf Werkstätten, Klassenräume und Lernzonen. Demonstrationen und offene Unterrichtsangebote, von Schülerinnen und Schülern mit ihren Lehrkräften gemeinsam durchgeführt, stellten das zentrale Kernprogramm dar. So konnte man beispielsweise erfahren, dass ein Werkzeugmechaniker weder Zangen und Schraubendreher herstellt, sondern Spritzgießwerkzeuge mit denen u.a. Magnethalter gefertigt werden. In den neuen Kfz-Werkstätten stand die Fahrzeugdiagnose u.a. an einem Unimog auf dem Programm.
Da die Gewerblichen Schulen sich als Kompetenzzentrum der Region verstehen und eine qualitativ hochwertige und auf modernstem Stand angelegte Ausbildung anbieten, ist in den letzten Jahren verstärkt in die Ausstattung der Fachräume und Werkstätten investiert worden. Hier ist im Besonderen das Kompetenzzentrum für das Hotel- und Gaststättengewerbe (HoGa) mit einer modernen Hotelküche und Restaurant zu nennen. Die Oberstufe des Gastgewerbes hatte in einem prüfungsähnlichen Projekt für eine Sonderveranstaltung ein 5-Gänge-Menü geplant und anlassbezogen dazu einen Schautisch eingedeckt und dekoriert. Die Besucher konnten diese Tische bewerten. Hier bekamen alle Tische ein gutes Votum, es lag jedoch der Tisch „Winter Wonderland“ hauchdünn vor den Konkurrenten „Schweizer Gastfreundschaft“ und „1001 Nacht – eine kulinarische Reise durch den Orient“. Informationen des DEHOGA-Verbandes zu den Ausbildungsberufen des Gastgewerbes und ein Bewerbungs-Knigge rundeten das Angebot ab. Im Restaurant wurden die Gäste von den BÜA-Klassen der HoGa-Fachrichtung fachgerecht umsorgt und mit verschiedenen hausgemachten Pasta-Gerichten, Brüsseler Waffeln und Kaffeespezialitäten verwöhnt. Eine große Aufgabe, die die Schülerinnen und Schüler mit Bravour bewältigten.
Die Schülerinnen und Schüler der Ernährungsklassen BÜA und InteA informierten über die Welt der Gewürze und hatten ihren Fachraum liebevoll dekoriert. Sie stellten Produkte aus ihren Heimatländern her, die einen reißenden Absatz fanden.
Das kleine Restaurant wurde zur Begegnungsstätte, an der man herzliche Gastfreundschaft erleben konnte.
Bei den Friseuren stand Hair und Beauty auf dem Programm. Hautschutz und Haarverlängerungen wurden bei den interessierten Besuchern gleich praktisch umgesetzt.
Ein umfangreiches Programm war im Berufsfeld Sozialwesen zu bestaunen. Angefangen bei Bewegungsbaustellen und einem Dunkellabyrinth für den Kindergarten über praktisches Gestalten von Theaterkulissen bis hin zum darstellenden Spiel. Darüber hinaus wurde bei der Planung einer Klassenfahrt nach Großbritannien, einer Politikausstellung in der unterschiedliche Kulturen zuvor erkundet, verglichen und nun ausgestellt wurden und einem Lehrgang zur Säuglingspflege die ganze Bandbreite des Berufsfeldes sichtbar.
Die Aus- und Weiterbildung der technischen Ausbildungsberufe in der Metall- und Elektrotechnik findet nunmehr im vor wenigen Tagen eingeweihten Erweiterungsbau statt. In diesem nehmen die Automatisierungstechnik und die Industrie 4.0 einen besonderen Stellenwert ein. So war die Lernfabrik 4.0 - auf der Produktionsprozesse von der Bestellung bis zur Auslieferung der Produkte simuliert werden - ein Besuchermagnet.
Der Umfang des hier nur an wenigen Beispielen wiedergegebenen Programms dieses Informationstages macht deutlich, welche Bandbreite beruflicher Kompetenz an den Gewerblichen Schulen in Dillenburg vorhanden ist. Es ist den Veranstaltern gelungen, die Leistungsfähigkeit ihrer Schule einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und deren mannigfaltigen Bildungsangebote zu kommunizieren. Die positiven Rückmeldungen der Besucher, der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler zeigen, dass dieser Tag der offenen Tür sehr gut angenommen wurde und seinen Platz als Beratungs- und Informationsbörse sowohl für die jungen Menschen als auch für die Unternehmen in dieser Region auf dem Gebiet der beruflichen Bildung hat und auch in Zukunft haben wird.