Werkzeugmechaniker stellen Projektarbeiten vor
Im Terminkalender der Gewerblichen Schulen ist die alljährlich stattfindende Abschlusspräsentation der Projektarbeiten der zukünftigen Werkzeugmechaniker fest verankert. Vertreter der Ausbildungsbetriebe folgten der Einladung der Schülerinnen und Schüler sowie den Lehrkräften und informierten sich über die umfangreichen Arbeiten, die im letzten Ausbildungshalbjahr durchgeführt wurden.
In seinen Begrüßungsworten stellte der für die industriellen Metallberufe zuständige Abteilungsleiter Burkhard Schneider im Besonderen heraus, dass sich die Schüler gerade während ihrer Prüfungsphase zum Facharbeiter noch zusätzlich der Herausforderung der Präsentation der Projektarbeiten gestellt hätten. Die heimische Wirtschaft braucht Facharbeiter die über Prozesswissen verfügen, die strukturiert und selbstständig in allen Bereichen der Produktentwicklung und der Fertigung sicher agieren. Dieses werde besonders im Rahmen der Projektarbeit, als zentraler Bestandteil des Unterrichts im Ausbildungsberuf Werkzeugmechaniker, gefordert und gefördert, so Burkhard Schneider.
Jens Thielmann als betreuender Projektlehrer stellte die Arbeitsweise im Projekt entlang der kompletten Prozesskette, beginnend mit der Konstruktion eines aus Kunststoff gefertigten Magnethalters, vor. Neben der Entscheidung zum Design des Kunststoffartikels, wurde das zur Fertigung erforderliche Spritzgießwerkzeug konstruiert und arbeitsteilig in der Schule und den Ausbildungsfirmen gefertigt. Vom Ergebnis konnten sich die Besucher der Projektpräsentation überzeugen. Auf der schuleigenen Spritzgießmaschine kam das Werkzeug zum Einsatz und alle Besucher durften einen „gespritzten“ Magnethalter, mit dem Logo der Schule, als „give-away“ entgegen nehmen. Dieses Projekt ist ein sehr gelungenes Beispiel für gelebte Lernortkooperation der Ausbildungsbetriebe mit den Gewerblichen Schulen.
Die Bandbreite der Projekte war auch in diesem Jahr sehr groß. Schülergruppen beschäftigten sich unter anderem mit der Entwicklung und Konstruktion von Kunststoff-Spritzgießwerkzeugen zur Herstellung eines Multifunktionsbesteckes in der Kombination von Gabel, Löffel und Flaschenöffner, eines Handgriffs für einen Universalschäler und einer Halterung für den Handyeinsatz im Auto.
Im Bereich der Stanz- und Umformtechnik präsentierten die Lernenden vollständige Projektplanungen zu der Herstellung einer Medaille sowie einem Flaschenöffner mit Firmenprägung. Eine weitere Schülergruppe präsentierte ein, mit Unterstützung eines Ausbildungsbetriebes hergestelltes, Stanzwerkzeug für ein kleines Multitool.
Eine große Hilfestellung für die Projektarbeit bestand für alle Gruppen darin, die konstruierten Artikel mittels des 3D-Druckers der Gewerblichen Schulen vorab schon einmal herstellen und testen zu können.
Bei allen Projekten stand die Fachlichkeit, d.h. die Werkzeugtechnik, aber auch die gestalterische und planerische Projektebene im Fokus. Im Rahmen von Gruppenpräsentationen haben es die Projektgruppen verstanden, den Projektverlauf und die damit verbundenen Problemlösestrategien dem Publikum zu erläutern. Auch die kaufmännische Ebene wurde hierdurch abgedeckt.
Jens Thielmann und Burkhard Schneider zeigten sich ebenso wie die anwesenden Ausbilder und Besucher, zu denen auch Herr Udo Bretthauer, der Vorsitzende des Fördervereins der Beruflichen Schulen zählte, von den gezeigten Ergebnissen durchweg beeindruckt.