Berufsorientierung beiderseits der Dill vernetzen - Gewerbliche Schulen und WvO-Gymnasium vereinbaren Kooperation
Gewerbliche Schulen und Gymnasium vereinbaren Kooperation
Neue Wege der Zusammenarbeit möchten die Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO) in Dillenburg und die Gewerblichen Schulen Dillenburg (GSD) einschlagen. Fest verankert im Curriculum der Gymnasien ist die Durchführung einer Berufs- und Studienorientierung (BSO), seit diesem Schuljahr gibt es dafür in der Klasse 11 des örtlichen Gymnasiums auch ein eigenes Fach. Die Schülerinnen und Schüler werden in diesem Unterricht auf die Berufs- und Arbeitswelt vorbereitet. Eine Verordnung, welche die rechtliche Legitimation für die Durchführung der BSO regelt, sieht explizit die Kooperation zwischen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen vor.
In Dillenburg liegt die Kooperation des Gymnasiums und der Beruflichen Schulen besonders nahe, da die beiden Schulen diesseits und jenseits der Dill „Nachbarn“ sind. Um diese Zusammenarbeit nun konkret auszugestalten, trafen sich die Schulleitungen und weitere Lehrkräfte beider Schulen an den Gewerblichen Schulen. Burkhard Schneider, der für dieses Kooperationsprojekt zuständige Abteilungsleiter an den GSD, stellte zunächst die zehn Schulformen in sieben verschiedenen Berufsfeldern vor. Im Anschluss wurden ganz konkrete Schritte der Kooperation angedacht. Die Schülerinnen und Schüler der sechszügigen E-Phase (Klasse 11) des Gymnasiums werden während eines Halbjahres die Gewerblichen Schulen sechsmal in vier Nachmittagsstunden besuchen. Im angebotenen Unterricht sollen die jungen Menschen Einblicke in verschiedene – zunächst technische – Berufe erhalten. „Lernen durch Tun“ soll ganz klare Priorität haben. So werden sie technische Problemstellungen u.a. aus den Bereichen Automatisierungstechnik/Industrie 4.0, CNC- und CAD-Technik oder Rapid Prototyping bearbeiten. Für die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen des Gymnasiums ist eine freiwillige Technik-AG ab dem nächsten Schuljahr in der Planung. Mit dem neuen Erweiterungsbau der Gewerblichen Schulen und der damit einhergehenden Erneuerung der technischen Ausstattung ergeben sich ideale Voraussetzungen für die Durchführung der BSO-Kooperationsprojekte. In einem Schulrundgang erhielten die Besucher während des Planungstreffens einen Einblick in den innovativen Schulbau und die moderne Ausstattung.
Schulleiter Martin Hinterlang (WvO) bedankte sich abschließend für die Gastfreundschaft und die gute Zusammenarbeit. In einem gemeinsam formulierten Projektantrag möchten sich beide Schulen beim zuständigen Schulamt dafür einsetzen, dass der Startschuss für dieses Kooperationsgesamtprojekt zeitnah fällt. Beide Schulleitungen sind sich darüber einig, ein hervorragendes Beispiel der gelebten Zusammenarbeit, vor allem aber ein gutes Bildungsangebot für die jungen Menschen unserer Region auf die Beine zu stellen. Durch die beschriebenen BSO-Maßnahmen sollen grundlegende Einblicke in die Welt der Technik vermittelt werden, um das Interesse an Ausbildung und Studium zu wecken und damit später in der durch Fachkräftemangel bekannten Technik-Branche eine krisensichere Anstellung zu finden. Weiterhin ist angedacht, diese Kooperation auf die anderen an den Gewerblichen Schulen angebotenen Berufsfelder, u.a. die Sozialpädagogik, Ernährung und Hauswirtschaft, auszudehnen.
