Über das Sprachförderprogramm InteA zum Facharbeiter und Gesellenbrief
InteA: Dahinter verbirgt sich nicht nur die Abkürzung für das Sprachförderprogramm Integration durch Anschluss und Abschluss – sondern auch zahlreiche Erfolgsgeschichten
Seit dem Schuljahr 2015/2016 bieten die Gewerblichen Schulen Dillenburg das integrationsfördernde Sprachförderprojekt an. Der Erfolg spricht hierbei für sich: Von den 300 jungen MigrantInnen, die das zweijährige schulische Programm durchlaufen, verlassen die allermeisten die Schule mit einem Schulabschluss. Hierbei hilft ihnen die gezielte Vorbereitung auf die Haupt- oder Realschulabschlussprüfung, welche an den Gewerblichen Schulen Dillenburg konsequent und mit viel Elan durchgeführt wird. Judith Sommerfeld, sozialpädagogische Fachkraft der WG Nassaustraße vom St. Elisabeth-Verein hierzu: „Durch die InteA-Klassen an den Gewerblichen Schulen in Dillenburg, ist es den Jugendlichen möglich, innerhalb kurzer Zeit die deutsche Sprache zu erlernen sowie kulturelle und berufsbezogene Kenntnisse zu erwerben. Die Zusammenarbeit mit der Schule und dem Lehrpersonal ist sehr konstruktiv und für die Entwicklung des Einzelnen bereichernd. Durch die niederschwelligen Angebote und das durchweg große Engagement der pädagogischen Fachkräfte, ist es vielen Jugendlichen möglich, den Hauptschulabschluss bzw. den Realschulabschluss zu erwerben.“ Besonders hebt Sommerfeld hervor, wie wichtig die standortnahe Beschulung sei, da diese den Lebensmittelpunkt der SchülerInnen darstelle und die Grundlage für ein gutes soziales Umfeld bilde.
Auch die weitere Zielsetzung, den Anschluss mit der Aufnahme einer Berufsausbildung, wird von dem engagierten Lehrerteam um Abteilungsleiterin Astrid John und InteA-Koordinatorin Sigrid Rischa mit Nachdruck verfolgt. Aufgrund der vielfältigen Kontakte der Schule mit den heimischen Ausbildungsbetrieben in Handwerk und Industrie ist eine hohe Vermittlungsrate gegeben. Egal ob Friseure, Köche oder Berufe der Elektro- und Metalltechnik - überall sind Auszubildende und mittlerweile Gesellen und Facharbeiter zu finden, die InteA im Vorfeld durchlaufen haben. So fällt das Feedback der heimischen Ausbildungsbetriebe zum Engagement der gesamten Schule sehr positiv aus. Matthias Hecker, Ausbildungsleiter der Firma Rittal berichtet, dass den jungen Menschen über InteA, eine anschließende Ausbildung u.a. bei Rittal im zweijährigen Ausbildungsberuf des Maschinen- und Anlagenführers und dem Berufsabschluss eine gute Perspektive geboten werde und die Facharbeiter bei Rittal eine wertvolle Arbeit im Unternehmen verrichten.
Alle Beteiligten, insbesondere die Betreuerinnen und Betreuer der Wohngruppen, in denen die jungen Menschen oft wohnen, leisten damit einen großen Beitrag zur gelungenen Integration. Neben den genannten Unterstützern nimmt sich Sozialpädagoge Alexander Hohmann von der GWAB mit großem Engagement und viel Einfühlungsvermögen den Sorgen und Nöten der InteA-SchülerInnen an. Die GWAB übernimmt als gemeinnützige Gesellschaft des Lahn-Dill-Kreises und Kooperationspartner der Schule die Personalverantwortung für die Durchführung der wichtigen Sozialarbeit an der Schule.
In den letzten fünf Jahren haben die InteA-Klassen in Dillenburg so Fundamente für zahlreiche Erfolgsgeschichten junger Geflüchteter gelegt. Die metallverarbeitenden, sowie technischen Berufe, die ebenfalls an den Gewerblichen Schulen unterrichtet werden, stehen für diese Region und sind für viele junge Erwachsene überaus ansprechend und eine realistische Perspektive. Global Player und namhafte Firmen wie die Rittal GmbH, Franz Hof GmbH und Outokumpu Nirosta GmbH tragen maßgeblich zum weiteren Erfolg der jungen Menschen aus InteA bei und qualifizieren sie für Berufe mit Zukunft.
Die InteA-Netzwerkpartner Dillenburg sprechen von einer Erfolgsgeschichte und loben die Bemühungen aller Beteiligten für eine gelungene Integration in die Gesellschaft und die Arbeitswelt: Eine wohnort- und betriebsnahe Beschulung an den Gewerblichen Schulen Dillenburg ist auch weiterhin dringend erforderlich, um MigrantInnen mit Fluchtgeschichte vielfältige Perspektiven zu bieten und als nicht ersetzbares Bindeglied zwischen Betrieben und MigrantInnen zu fungieren.
Über das Sprachförderprogramm InteA in die Arbeitswelt - Zahir Alizada
absolviert seine Ausbildung zum Industrieelektroniker bei der Firma Rittal