Digitale Autobahn- Anschlussstelle Gewerbliche Schulen
Feierstunde mit der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus
Wenn Netflix hängt und der gewünschte Download sich unangenehm in die Länge zieht, ist es für den Privatanwender wohl an der Zeit, bei einem Anbieter einen schnelleren Datentarif abzuschließen. Was im häuslichen Umfeld ärgerlich ist, hat in Betrieben gleich eine ganz andere Dimension. Ohne schnelles Internet geht nämlich heutzutage fast nichts mehr. Industrie 4.0 wäre nicht ansatzweise vorstellbar. In Schulen, das hat die Corona-Krise allen deutlich vor Augen geführt, ist es das Gleiche. Unterricht gestaltet sich mehr und mehr digital und das eröffnet für Lehrer und Schüler viele neue Möglichkeiten und hebt den Unterricht auf ein neues Level. Als Schulträger hat der Lahn-Dill-Kreis dies frühzeitig erkannt und eine Breitbandoffensive für Schulen gestartet, deren Ziel es ist, alle Schulen im Kreis mit einem Glasfaseranschluss auszustatten. Die Gewerblichen Schulen und Kaufmännischen Schulen des Lahn-Dill-Kreises nutzen den Breitbandanschluss intensiv und können beeindruckende Ergebnisse und Konzepte vorweisen. Grund genug, dies einem hochkarätig besetzten Publikum im Rahmen einer Feierstunde im Neubau der Gewerblichen Schulen vorzustellen. In Ihren Redebeiträgen führte Schulleiter Jonas Dormagen kurz in die Thematik der Digitalisierung der Arbeitswelt und das Konzept der schulischen Umsetzung ein. Er lobt das erfolgreiche Engagement aller beteiligten Personen und Institutionen. Matthias Riedesel, Schulleiter der Kaufmännischen Schulen, gab Beispiele für die erfolgreiche Gestaltung von zukunftsorientiertem Unterricht an beiden Schulen. Auch hier stehe die digitale Kompetenz an erster Stelle. Er verwies außerdem auf die bewährte Partnerschaft der beiden Berufsschulen als Kompetenzzentrum im Nordkreis. Eberhard Flammer, Präsident der IHK Lahn-Dill, schloss sich den Worten der Vorredner an. Man solle sich selbstbewusst der digitalen Herausforderung stellen, gerade in Zeiten zunehmender Veränderungsgeschwindigkeit. Thomas Grove erläuterte das in Hessen einzigartige Konzept des softwaredefinierten Rechenzentrums. Die mangelnde Ausstattung der Schülerschaft mit digitalen Endgeräten habe sich während der coronabedingten Homeschooling-Phase als ein Problem herausgestellt. Auch die Heterogenität schülereigener Endgeräte sei eine Herausforderung. In einer Pilotphase bieten die Gewerblichen Schulen deshalb sogenannte virtuelle Computer an. Der Breitbandanschluss macht es möglich, selbst mit einem veralteten Computer neueste Software zu nutzen, denn die Programme befinden sich im Rechenzentrum der Schule. Wie groß diese Innovation für den Schritt in den digitalen Unterricht ist, lässt sich an der Liste der Teilnehmer der Veranstaltung ablesen. Neben vielen Beteiligten der Breitbandoffensive des Kreises, ließen sich auch Bundestagsabgeordneter Hans-Jürgen Irmer sowie Landrat Wolfgang Schuster nicht die Gelegenheit entgehen, bei dieser Veranstaltung anwesend zu sein. Der Hessische Rundfunk widmete dem digitalen Konzept der Gewerblichen Schulen eine längere Reportage in HR-Info (Link auf MP3-Datei vom 19.08.2020, 13.20). Die zuständige Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus, würdigte zum Abschluss der Veranstaltung das Engagement aller Beteiligten. Sie war beim abschließenden Rundgang durch die entsprechenden Räumlichkeiten der Schule ebenfalls von deren hochmodernen technischen Ausstattungen beeindruckt. In Verbindung mit dem schlüssigen Umsetzungskonzept kündigte die Ministerin an, auch weitere Projekte an den Gewerblichen Schulen zu unterstützen.