Junge Ukrainerinnen und Ukrainer erlernen an den Gewerblichen Schulen Dillenburg die deutsche Sprache
Der erste Unterrichtstag im Sprachförderkonzept InteA
Die ersten Schülerinnen und Schüler - überwiegend aus der Ukraine - wurden an den Gewerblichen Schulen Dillenburg (GSD) in das Sprachförderprogramm InteA (Integration durch Anschluss und Abschluss) aufgenommen. Die jungen Menschen, die vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflohen sind, haben nun im Lahn-Dill-Kreis eine neue Heimat gefunden und gehen in Dillenburg zur Schule. Der stellvertretende Schulleiter Burkhard Schneider und die für das Sprachförderprogramm InteA zuständige Abteilungsleiterin Astrid John hießen seitens der Schulleitung die jungen Menschen herzlich willkommen. Beide sicherten den neuen Schülerinnen und Schülern die vollste Unterstützung zu. Frau John stellte in einer Präsentation das deutsche und das ukrainische Schulsystem gegenüber und hob die Besonderheiten und die vielfältigen Möglichkeiten einer Qualifizierung über die berufliche Bildung u. a. durch das Duale Ausbildungssystem hervor. In der Ukraine erwerben die ukrainischen Schülerinnen und Schüler nach dem erfolgreichen Besuch der 11. Klasse die Matura als höchsten schulischen Abschluss. Nach der 9. Klasse wird der sogenannte Mittlere Abschluss erteilt. Daher ist die Intensivsprachfördermaßnahme, die insbesondere Schutzsuchende ab 16 Jahren fördert, aufgrund des Alters und der umfangreichen schulischen Vorerfahrungen in der Ukraine, vorrangig zum Erwerb der deutschen Sprache geeignet.
Auf dem Spracherwerb liegt ohnehin der Schwerpunkt des Sprachförderprogrammes InteA. Die Gewerblichen Schulen Dillenburg verfügen bereits über sehr viel Erfahrung in der Beschulung von Migranten. So wurden die ersten Migranten bereits zum Schuljahr 2015/2016 in das Förderprogramm aufgenommen. In den nachfolgenden Jahren etablierte sich dieses Beschulungsmodell, zum echten Erfolgsmodell an der GSD. Viele der Schülerinnen und Schüler haben anschließend Duale Ausbildungen absolviert und z.T. bereits Facharbeiterprüfungen erfolgreich abgelegt.
In der aktuellen Situation wurden annähernd 50 Migranten durch das Aufnahme- und Beratungszentrums (ABZ) beim Staatlichen Schulamt in Weilburg der GSD zugewiesen. An ihrem ersten Schultag wurden die Schülerinnen und Schüler teils von ihren Eltern oder von Gastfamilien begleitet. Sinns Bürgermeister Hans-Werner Bender begleitete ebenfalls einen Schüler samt Familie zur Einschulung. Herr Bender verschaffte sich einen ersten Eindruck von der Beschulung an den Gewerblichen Schulen, die zunächst in zwei Klassen vorgesehen ist. Die Einteilung in die Klassen erfolgt anhand der vorhandenen Sprachkenntnisse. Der Umfang der Wochenstundenzahl beträgt lt. Vorgabe 16 Stunden.
Die beiden Klassenleitungen Siggi Rischa und Sabine Weckert gestalteten zusammen mit Schulsozialarbeiter Alex Hohmann den Einschulungstag. Neben einem intensiven Austausch und dem Kennenlernen stand die Unterstützung bei vielen organisatorischen Fragen im Mittelpunkt.