Minister Stefan Grüttner besucht die Produktionsschule Neumühle
AUSBILDUNG: Stefan Grüttner besucht Erdbacher „Neumühle“ mit 22 Jungen Erwachsenen
Breitscheid-Erdbach Die sozialpädagogische Begleitung und Betreuung junger Menschen mit besonderem Förderungsbedarf hat in der Erdbacher „Neumühle“ einen hohen Stellenwert. Davon hat sich der Hessische Arbeitsminister Stefan Grüttner überzeugt.
Minister Stefan Grüttner band sich die Schürze um und schaute Sulaiman Alhamwi (rechts) und Andreas Nikolai bei der Fertigung von Werkstattböcken über die Schulter. (Foto: Schwedt)
Zusammen mit seiner Referentin für EU-Angelegenheiten, Dr. Simone Schwartz, und Vize-Landrat Heinz Schreiber sah er sich am Donnerstag in der Produktionsschule um. Grüttner band sich spontan eine blaue Schürze um und schaute in der Schreinerei Andreas Nikolai und dem Syrier Sulaiman Alhamwi bei der Fertigung von Werkstattböcken über die Schultern. Im Gespräch mit den Praktikanten erfuhr er, dass beide seit über sechs Monaten unter Leitung von Schreinermeister Ulrich Herr tätig sind. „Wir können gut zusammenarbeiten, uns gefällt es hier“ sagte Nikolai. Auch Schreiber ließ sich da nicht bitten, schaute sich blauer Schürze durch die Schutzbrille das Fräsen einer Sitzbank an.
Unter dem Motto „Europa in Hessen“ war der Gast aus Wiesbaden angereist. „Die Fördermittel aus dem Europäischen Sozialfonds sind ein wichtiges Instrument zur Förderung von Beschäftigung und sozialer Eingliederung . Europa klingt weit weg, aber Projekte wie die Neumühle zeigen, dass vor Ort in Hessen mit diesen Mitteln sehr viel Positives für Bürgerinnen und Bürger erreicht wird“, stellte Grüttner fest.
Der Koordinator der Gewerblichen Schule in Dillenburg, Stefan Schönhof, berichtete von 22 jungen Erwachsenen, die in zwei Klassen an zwei bis fünf Tagen wöchentlich in der „Neumühle“ bei der Berufsorientierung betreut werden. Sie erhalten ein Jahr lang theoretische und fachpraktische Kenntnisse in den Bereichen Holz-, Metall- und Gartenbau sowie Gastronomie.
Das Projekt der Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft „GWAB“ sorgt seit 1994 in Kooperation mit den „Gewerblichen“ für die Qualifizierung und Beschäftigung junger Menschen und dient der Berufsvorbereitung. Das erwirtschaftete Geld durch den Verkauf von hergestellten Schreiner- und Metallarbeiten fließt wieder in die Einrichtung zurück.
Die Jugendlichen kommen in einer oft schwierigen Phase ihres Lebens in die „Neumühle“
GWAB-Geschäftsführerin Kerstin Gerbig und Sozialpädagogin Katy Hrazdil wiesen mit Stolz darauf hin, dass im vergangenen Jahr die Erfolgsquote bei der Weitervermittlung in Arbeit und Ausbildung auf 94 Prozent gesteigert werden konnte. Katy Hrazdil fügte an: „Ich kämpfe um jeden Jugendlichen und sage ihm, du bist uns wichtig und du schaffst es“. Und Koordinator Schönhof machte dazu deutlich: „Die Jugendlichen kommen in einer oft schwierigen Phase ihres Lebens zu uns. Ich sage ihnen immer wieder: genau so wie du bist brauchen wir dich.“
Quelle: Presseartikel auf mittelhessen.de
zum Bericht der Pressestelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration vom 19.04.2018